Stadtführung durch Dillenburg 

 

Am Anfang haben wir uns alle, also die Klassen 4a und 4b, um 8:00 Uhr an der Kirche getroffen. Wir haben 10 Minuten gewartet, dann kam der Bus. Alle Kinder sind eingestiegen und wir fuhren nach Dillenburg. Auf dem Hinweg war es im Bus eng und laut. Dann stiegen wir an der Jahnturnhalle der Wilhelm-von-Oranien Schule aus. Wir gingen zum Wilhelmsplatz vorbei an der Johann-von-Nassau Schule und durch den Hofgarten. Dort haben wir uns hingesetzt und unser Frühstück gegessen. Ein bisschen später sind wir durch die Fußgängerzone der Stadt Dillenburg gegangen und haben geguckt, ob die Eisdiele neben der Volksbank auf hat. Hatte sie aber nicht. Beim Zurückkommen öffnete die Eisdiele am Wilhelmsplatz - extra für uns. Wir haben uns fast alle ein Eis gekauft.

Nachdem wir unser Eis am Wilhelmsplatz gegessen hatten, kam der Stadtführer namens Thomas Schmidt. Er zeigte uns ein Bild vom Schloss Dillenburg, wie es früher aussah. Danach zeigte er uns ein Bild vom Schloss Dillenburg nach dem Angriff der Franzosen. Er erzählte uns außerdem, dass um den Wilhelmsplatz herum Beamte wohnten. Sie sollten sich im Krieg, als Dillenburg von der gegenüberliegenden Seite mit glühenden Kanonenkugeln beschossen wurde, Wassereimer hinstellen. Sollte es zum Brand kommen, hätten sie damit das Feuer löschen können. Schließlich landeten dort Kanonenkugeln und die Beamten flohen, weil sie Verletzungen hatten. Einer hatte angeblich etwas am Bein und konnte nicht so gut laufen. Allerdings ist er dann sogar bis Siegen geflüchtet. Die Bewohner der Stadt Dillenburg mussten herbeikommen und den Brand löschen.

Danach erzählte uns der Stadtführer von der ältesten Apotheke Dillenburgs. Dort bewahrte der König seinen Schnaps, Kräuter und andere Sachen. Wenn er auf Reisen ging, nahm er sich mit, was er brauchte. Der Stadtführer erzählte uns noch eine Geschichte. Was ein Arzt oder Geistlicher früher sagte, war Gesetz. Ein kranker Mann ging eines Tages zum Arzt. Dieser gab ihm ein Rezept und verschrieb ihm Pflaster. Er sagte: „Das musst du drauftun und es warm halten.“ Als der Arzt den kranken Mann später wieder besuchte, um nach der Wunde zu sehen, hatte dieser sich das Rezept auf die Wunde gehalten und warme Tücher darauf gelegt.

 

Wir gingen weiter zur Stadtbibliothek. Herr Schmidt erzählte uns die Geschichte der Fürstin Isabella, die Frau des letzten Dillenburger Fürsten Christian. Die Isabellenhütte ist nach Isabella benannt. Nach einigen Jahren trennten sich die beiden und Isabella zog in das Stadtschloss. Anschließend sahen wir von Weitem einen Wachturm an. Dieser gehörte zur ehemaligen Stadtbefestigung. In den Türmen hielten Soldaten Wache, damit niemand Dillenburg überfallen konnte.

 

Wir schauten uns das Denkmal eines Mannes auf dem Hüttenplatz an, der Eisen verarbeitet. Von dort aus gingen wir zum Gasthaus Krone. Der Stadtführer erzählte uns eine Geschichte über einen jungen Mann, der im Krieg auf einem U-Boot stationiert war. Nach dem Krieg kam er wieder zurück und ging ins Gasthaus Krone. Er stellte fest, dass es dort so war wie auf dem U-Boot, weil die Treppen auch nach unten gingen. Von dort aus gingen wir weiter durch die Fußgängerzone. Herr Schmidt zeigte uns Häuser die zwischen 1600 und 1750 gebaut wurden, aber auch neuere Häuser, die erst zwischen 1900 und 2000 gebaut wurden. In vielen alten Häusern gab es Kerben im Fachwerkholz, die den Putz halten sollten.

 

Von der Fußgängerzone aus gingen wir zur evangelischen Kirche. Wir gingen vorbei an der alten Schlossmauer. Dort konnten wir verschiedene Muster in der Mauer entdecken. Sie sorgen für die Stabilität der Mauer. In den Löchern im Mauerwerk hatte man beim Bau der Mauer das Gerüst befestigt.

 

Vor der evangelischen Kirche hatte man einen schönen Ausblick über Dillenburg und die gegenüberliegenden Aussichtshütten. Der Stadtführer hat uns erklärt, dass auf dem Dachboden der Kirche früher die Wilhelm-von-Oranien Schule untergebracht war und die Kinder dort Unterricht hatten. Wenn die Schüler unartig waren, hat der Lehrer mit einem Stock auf die Hände geschlagen.

 

Auf dem Rückweg zum Wilhelmsplatz sahen wir einen kleinen alten Holzkasten und sollten daran klopfen. Es gab verschiedene Vorstellungen, was das sein könnte z.B. eine Toilette oder ein Versteck während des Krieges. Aber die richtige Antwort ist: Es war ein Mehlrutsche. Man nahm einen Mehlsack und schmiss ihn durch die Mehlrutsche. Er landete direkt in der Backstube. So musste man ihn nicht schleppen.

 

Wir gingen ein Stück weiter und auf dem Dachparkpatz eines Geschäftes erzählte uns der Stadtführer die Geschichte des Dillenburger Brandes. An einem Tag bekam eine Frau ein uneheliches Kind. Weil das damals so eine Schande war, brachte die Frau das Kind um. Für diese schlimme Tat kam sie ins Gefängnis. Eines Nachts, in der der Wächter schlief, nahm die Frau seine Öllampe und zündete die Strohdächer an. So entstand der Brand von Dillenburg. Ihr gelang die Flucht. Sie wurde aber schnell wieder eingesperrt. Dann wurde sie gefoltert bis sie fast wahnsinnig war und zum Tode verurteilt.

 

Zuletzt gingen wir zur Wilhelmsstraße. Die Wilhelmsstraße ist die älteste Straße in Dillenburg. Dort befindet sich das Gestüt, wo viele Reitwettbewerbe stattfinden. Die Häuser und die Straße wurden aus den Steinen des im Siebenjähringen Krieg zerstörten Schloss Dillenburg gebaut. 

 

(Berichte der Klasse 4a)